"Figuren ins Holz schlagen"
"Menschliche Formen aus Ton bauen"
"Oberflächen gestalten; Präzision der Formverläufe in Gips"
Diese Arbeitsweisen reizen mich zur Entdeckung der Vielfalt in plastischen Prozessen. Es sind Wege zur Entwicklung von Formzusammenhängen im Raum; Bewegung - Drehung - Kontur - Volumen sind Begriffe, mit denen sich ganze Körper oder Akte und Torsi umschreiben lassen. Bei manchen führt der Titel wie z.B.: "Sirene" zur Bestimmung des Ausdruck.
Das Wachstum und die Maserung eines Baumstammes bestimmen im Dialog die Form mit; sein "Körper" beseelt die Skulptur.
Barbara Tappeser - Köhler
Das Thema:
Seraphim sind Engel mit drei Flügelpaaren; sie stehen hoch in der Hierarchie; wegen ihrer Nähe zum Göttlichen Wesen besitzen sie keinen Körper und keinen Mund.
Die Situation:
Die Besitzer einer alten Obstwiese in der Eifel beauftragten mich, aus dem über hundertjährigen gefällten Birnbaum eine Engelsskulptur, einen Seraph, zu schlagen.
Die Darstellung:
Wegen der Drehung des Stammes habe ich mich für einen weiblichen Körper entschieden, da dieser in meiner Auffassung die Bewegung eher verdeutlicht als ein männlicher. Die Figur sollte auch etwas Tänzerisches haben. Der Kopf und die Kopfhaltung sind eher abstrakt aufgefasst als der Oberkörper, aus dem die Flügel wachsen.
Die Bearbeitung des Holzes zeigt einen deutlichen Gegensatz zwischen den geschliffenen Partien des Körpers und den geschlagenen und geschnittenen Flügeln. Vom Zentrum der Figur zu den äußeren Partien verliert sie an konkreter Bestimmung, sie wächst in die Abstraktion und kann sich so im Raum verlieren. K
"NIXE" Bronze 2013 / 22x65x6 cm
nach einem Holzmodell